INFORMATIONEN FÜR PATIENTENBESITZER
„Notdienstgebühr“ in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT)
Die Gebühren für tierärztliche Leistungen wurden zum 14. Februar 2020 durch die „Vierte Verordnung
zur Änderung der Tierärztegebührenordnung“ u. a. um eine sog. „Notdienstgebühr“ ergänzt. Diese soll
dazu beitragen, dass es Tierärzten in Zukunft möglich bleibt, für Sie und Ihre Tiere auch bei Notfällen in
der Nacht und am Wochenende zur Verfügung zu stehen, denn den Angestellten der Tierarztpraxis
stehen für Nachtarbeit und Sonn‐ und Feiertagsarbeit Gehaltszuschläge bzw. Freizeitausgleich zu. Die höheren Kosten
im Notdienst konnten bisher im erlaubten GOT‐Rahmen nicht über eine höhere
Abrechnung erwirtschaftet werden und waren daher für Ihre Praxis nicht kostendeckend.
Was ändert sich für Sie? Die Neufassung der GOT enthält nun einen neuen Paragrafen 3a „Gebühren
für tierärztlichen Notdienst“. Dieser regelt, wie im Notdienst abzurechnen ist: ‐
Es muss eine pauschale „Notdienstgebühr“ bei einem Tierarztbesuch zu Notdienstzeiten in Höhe von
50,‐ Euro berechnet werden. ‐
Zusätzlich muss für tierärztliche Leistungen im Notdienst mindestens der 2‐fache Satz der GOT
abgerechnet werden. Außerdem wird dem Tierarzt ermöglicht, im Notdienst bis zum 4‐fachen Gebührensatz abzurechnen.
Wann handelt es sich um Notdienst? Zu welchen Zeiten diese neuen Notdienstgebührensätze gelten, regelt
die GOT mit genauen Zeitangaben: ‐
täglich von 18.00 Uhr bis 8.00 Uhr des jeweils folgenden Tages (Nacht), ‐
von freitags 18.00 Uhr bis 8.00 Uhr des jeweils folgenden Montags (Wochenende) sowie ‐
von 0.00 Uhr bis 24.00 Uhr eines gesetzlichen Feiertags.
Wenn eine Tierarztpraxis abends eine reguläre Sprechstunde bis 19.00 oder 20.00 Uhr bzw. eine
reguläre Sprechstunde am Wochenende anbietet, ist dies kein Notdienst. Die Notdienstgebühren
werden dann auch nicht berechnet. Wozu gibt es überhaupt eine Gebührenordnung? Die gesetzliche Gebührenordnung
sorgt für Transparenz und schützt den Tierhalter vor Übervorteilung. Ein Wettbewerb zwischen den Tierärzten
soll vorwiegend über die Leistung und weniger über den Preis stattfinden. Eine
angemessene gesetzliche Vergütung stellt sicher, dass Tierärzte dem Qualitätsanspruch der Tierhalter z. B. durch
Fortbildung und Investitionen nachkommen können und sichert die wirtschaftliche Grundlage für den ordnungsgemäßen
Betrieb einer tierärztlichen Praxis und für tierärztliche Leistungen in der
erforderlichen Sorgfalt. Ein hohes Qualitätsniveau der tierärztlichen Leistung dient dem Tierschutz. In landwirtschaftlichen
Betrieben dient es außerdem dem Verbraucherschutz durch gesunde und rückstandsfreie Tiere.
Weitere Infos zur GOT finden Sie unter www.bundestieraerztekammer.de (Rubrik „Für Tierhalter“/„GOT“) Weitere
Infos zum Notdienst finden Sie unter www.bundestieraerztekammer.de (Rubrik: „Für
Tierhalter“/„Tipps für Tierhalter“/„Notdienstflyer“)
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